Holzfassade von Dura Patina
Was, wenn man eine Holzfassade bauen möchte, die ihr Aussehen über die Jahre, wenn überhaupt, nur minimal verändert?
Interview mit Alexander Brun, Inhaber von BK Architekten GmbH
Als Architekt habe ich immer danach gestrebt, nicht nur funktionale, sondern auch ästhetisch ansprechende Lösungen zu schaffen, die langfristig Bestand haben. Ein Projekt, das diese Philosophie auf bemerkenswerte Weise widerspiegelt, ist die Energiezentrale an der Mühlegasse in Zofingen. Diese beeindruckende Anlage, die im Mai 2023 in Betrieb genommen wurde, versorgt diverse Objekte mit nachhaltiger, weitgehend CO2-neutraler Wärme und setzt dabei vor allem auf moderne Holzheiztechnik. Es ist ein Paradebeispiel dafür, wie Architektur, Technik und Umweltbewusstsein Hand in Hand gehen können, um den Bedürfnissen der heutigen Gesellschaft gerecht zu werden.
Die ehemalige Heizzentrale war in die Jahre gekommen und benötigte eine umfassende Erneuerung. Der Neubau, den wir als BK Architekten konzipiert haben, verdeutlicht, wie wichtig und zukunftsweisend Fernwärme ist – insbesondere, wenn diese mit nachwachsenden Rohstoffen wie Holz erzeugt wird. Die neue Anlage produziert nicht nur deutlich mehr Wärme als ihre Vorgängerin, sondern auch eine höhere Menge an nachhaltiger Energie, die aus regionalem Holz gewonnen wird.
Die Zahlen sprechen für sich: Seit Mai 2023 werden rund 90 Prozent der Wärmeproduktion durch die Verbrennung von regionalem Holz gedeckt. Vorher lag dieser Anteil bei etwa 50 Prozent. Das ist nicht nur eine ökologische Errungenschaft, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Reduktion von CO2-Emissionen in der Region.
Ein zentrales Element des Projekts war auch die Wahl der Fassadenmaterialien. Für die Aussenhülle entschieden wir uns für Rockpanel Stones in der Variante Mineral Rust, ein Produkt der Woodpecker Group AG. Warum dieses Material? Es besticht durch seine optische Tiefe und die natürliche Ausstrahlung von Stein, kombiniert mit der Bearbeitungsfreundlichkeit und Langlebigkeit von Holz. Als Architekt ist es mir wichtig, dass die Fassade nicht nur funktional ist, sondern auch die Architektur in ihrer Gesamtheit unterstützt. In diesem Fall trifft dies genau zu, denn Rockpanel Stones bietet sowohl ästhetische als auch praktische Vorteile, die das Gebäude langfristig attraktiv und wartungsarm halten.
Die Zusammenarbeit mit Ruggero Zähringer von der Woodpecker Group war in dieser Hinsicht äusserst angenehm und unkompliziert. Die Beratung war präzise, und die Flexibilität des Teams ermöglichte es uns, genau die Lösungen umzusetzen, die wir uns vorstellten. Die einfache Montage und die gute Bearbeitbarkeit des Materials erleichterten den Bauprozess erheblich – ein klarer Pluspunkt für alle Beteiligten.
Jedes Bauprojekt birgt seine eigenen Herausforderungen, doch für mich ist eine der grössten immer die Zusammenarbeit der Menschen. Natürlich ist die Technik entscheidend, aber die Orchestrierung der unterschiedlichen Menschen und Interessen ist das, was den Erfolg eines Projekts ausmacht. In diesem Fall mussten verschiedene Teams koordiniert werden, um sicherzustellen, dass das Gebäude sowohl funktional als auch ästhetisch überzeugte. Die grösste Herausforderung war daher nicht die Technik, sondern die Kommunikation und das Zusammenspiel aller Beteiligten.
Der Neubau der Energiezentrale in Zofingen ist für uns ein Highlight, das zeigt, wie sinnvoll funktionale Architektur sein kann, wenn sie mit ästhetischem Anspruch und nachhaltigen Technologien verbunden wird.
«Als Architekt bin ich stolz darauf, dass wir mit dieser Energiezentrale nicht nur einen funktionalen Bau geschaffen haben, sondern auch einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltiger Energiegewinnung und zukunftsorientierter Architektur gegangen sind», sagt Alexander Brun.
Mein Weg zum Architektenberuf führte mich über ein humanistisches Gymnasium und ein intensives Studium an der ETH Zürich. Doch die wahre Schule des Lebens fand ich auf dem Bau, wo ich mein Studium nicht nur erlernte, sondern auch selbst finanzierte. Diese Erfahrung prägte meine Sichtweise auf die Architektur: Es geht nicht darum, als Stararchitekt zu arbeiten, sondern darum, mit einer Architektur, die den Menschen dient, sinnvolle, stilvolle Lösungen zu finden. Es geht darum, mit den Menschen und für die Menschen zu arbeiten.
Mein Rat an junge Menschen, die den Beruf des Architekten anstreben, ist klar: Hinterfragt alles, was euch vorgegeben wird. Seid nicht nur kadavergehorsam, sondern fragt nach dem Sinn. Es ist entscheidend, auch mal unbequem zu sein und eigene Meinungen zu vertreten. Architektur ist mehr als nur das Erfüllen von Vorschriften – sie ist ein kreativer Prozess, der Menschen und ihre Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellen muss.
Wir bedanken uns bei Alexander Brun für das spannende Interview.
Verwendetes Material: Rockpanel Stones, Mineral Rust
Bauherrin: StWZ Energie AG
Architekt: Alexander Brun und Jörg Hertrampf, BK Architekten GmbH
Verarbeiter: Thomas Hartmann, Gyger-Brack AG
Bilder fotografiert von: Mimmo Musico, Foto Mimmo
©Woodpecker Group AG
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